Vision

Im Visionsraum darf man träumen und visionieren. Neues entsteht durch Träume. Aus Träumen werden Ideen und Ideen können Projekte werden. Wenn man Ideen und Träume teilt, verbreiten sie sich und die Wahrscheinlichkeit, dass sie wahr werden vergrößert sich. Und deshalb berichte ich hier von einer Zukunftsvision in der Hoffnung, dass sie Realität werden darf.

 

Phantasia – das kleine Therapie-Dorf:
Seit vielen Jahren bin ich in der Kinder – und Jugendhilfe und auch in der Arbeit mit psychisch kranken und geistig behinderten Menschen tätig. Und immer wieder sind mir junge Menschen begegnet die schwer belastet waren und mit ihrem Verhalten soweit über gesellschaftliche Grenzen gingen und sich damit auch selbst in Gefahr gebracht haben, dass nur noch eine geschlossene Unterbringung als Möglichkeit im Raum stand.

Leider gibt es kaum Einrichtungen welche auf die besonderen Bedürfnisse dieser Menschen ausgerichtet sind. Für diese Jugendlichen bedeutet das häufig, dass sie die benötigte Förderung und Begleitung nicht erhalten und somit ihre Entwicklungsmöglichkeiten gering sind und ihre Chancen auf ein halbwegs normales Leben immer mehr schwinden.

Nun die Vision, die Utopie – Phantasia – das kleine Therapie-Dorf! Was brauchen denn diese Jugendlichen, die so schwere Rucksäcke tragen, die durch fast alle Raster fallen? Sie brauchen Geborgenheit, Versorgung, Zeit, ein Zuhause, sie müssen gesehen und verstanden werden, genau da abgeholt werden wo sie stehen, in ihrem Tempo wachsen dürfen, einen Ort an dem sie wohlwollend beschützt werden und von Fachleuten rund um die Uhr geduldig begleitet werden.
Dieser Ort muss schön sein. Es muss ein Zuhause sein für diese jungen Menschen.

Ein großes Grundstück, am besten umgeben von Natur. Auf dem Grundstück zwei, drei individuelle, speziell ausgestatte Mini – Häuser für die Jugendlichen, die dort mit je einem Hauptbetreuer leben. Ein Haupthaus, vielleicht ein Bauernhof, mit Therapie- und Büroräumen, einem Café, Gruppen- und Seminarraum. Der Garten soll versorgen, ein Obst-, Gemüse- und Kräutergarten. Einen kleinen eigenen Stall mit Hühnern, einer Milchkuh, einer Milchziege und einem Therapiepferd.

 

 

Die Häuser der Jugendlichen sollen sicher und offen sein. Der große Zaun um das Grundstück soll schön angelegt sein und den Ort beschützen. Und mein ganz besonderer Wunsch: ein Therapieraum in einem Baumhaus.
Für jeden Jugendlichen muss ein kleines Team zur Verfügung stehen und für jeden Jugendlichen benötigt es ein eigenständiges Konzept. Wir Menschen sind nicht alle gleich, sondern so individuell, dass wir uns die Mühe machen wollen auf die speziellen Bedürfnisse der Jugendlichen einzugehen, um sie Best möglich zu fördern. So wie wir das hier im Lebens.Raum tun.

Die Methoden zur Begleitung dürfen sich nicht nur auf eine Fachrichtung stützen. Es müssen Konzepte aus verschiedenen Therapierichtungen, der Pädagogik und der Sozialpädagogik mit in die Spezialkonzepte einfließen, um wirklich einen Raum zu schaffen, in dem die Jugendlichen sein dürfen und wirklich gesehen werden und auch deren Familien.

Diese Form der Arbeit benötigt spezielle Menschen. Fachkräfte, die mit Leib und Seele bei der Arbeit sind und sich trauen sich voll und ganz einzubringen und die an persönlichem Wachstum interessiert sind. Fachkräfte die mutig genug sind den jungen Menschen einen authentischen Kontakt zu bieten und mit ihnen in Beziehung treten. Denn nur auf der Grundlage einer ehrlichen Beziehung ist Wachstum möglich. Nach dem gestalttherapeutischen Grundprinzip „Das ICH wird nur am Du zum ICH.“

Der Ort soll schön sein, ein Ort an den jeder gerne kommt, ein Zuhause, ein Ort der Entwicklung, ein authentischer Ort an dem Gefühle erwünscht sind, Zeit zur Verfügung steht, ein Ort der Begegnung ermöglicht, ein ganz individueller Ort, in den die Natur, Farben und natürliche Formen integriert werden. Denn das Leben ist bunt, rund, eckig, schief, gerade, wackelig, verwinkelt, einfach spannend. Das soll der Ort ausdrücken, das Leben.
 Ich weiß das klingt phantastisch! Aber vielleicht gibt es eine Möglichkeit zwei, drei kleine Zuhause für Jugendliche zu schaffen, die eine Chance verdient haben und die Unterstützung beim Tragen und Auspacken ihres Rucksackes benötigen, damit sie einen konstruktiven Weg für sich finden können.

Auch wenn es „Phantastisch“ klingt, wir arbeiten daran diesen Ort zu schaffen.